Krebs

Krebs erkennen, verstehen, handeln

Krebs kann jede:n treffen – auch junge Männer. Was passiert im Körper bei einer Krebserkrankung? Und welche Krebsarten treten besonders häufig auf?

01 – Definition

Krebs entsteht, wenn sich Zellen unkontrolliert vermehren und gesundes Gewebe verdrängen. In Deutschland erkranken jedes Jahr fast 500.000 Menschen – Männer häufiger als Frauen. Das Risiko steigt mit dem Alter, doch auch junge Männer sind betroffen. Je nach Krebsart unterscheiden sich Verlauf und Symptome teils deutlich.

So entsteht Krebs

Oft erkennt das Immunsystem veränderte Zellen und beseitigt sie – doch nicht immer. Dann können Tumoren entstehen, die Organe und deren Funktionen beeinträchtigen.

TumorartWachstumAusbreitungSymptome
Gutartig 
(benigne)Langsam, lokal verdrängendBleibt örtlich beschränktKaum Symptome, höchstens durch Druck auf benachbartes Gewebe
Halbbösartig 
(semimaligne)Langsam wachsend mit RaumforderungWächst ins Nachbargewebe, ohne zu streuenÖrtliche Beschwerden durch Gewebezerstörung
Bösartig (maligne)Invasiv, schnell, aggressivZerstört Gewebe und breitet sich im Körper ausDiverse Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, ggf. Symptome durch Metastasen

Breiten sich Krebszellen im Körper aus, sprechen Fachleute von Metastasen. Sie gelangen über

  • die Lymphbahnen oder 
  • das Blut

in andere Bereiche. Liegt eine Absiedlung in der Nähe des ursprünglichen Tumors, nennt man sie regionale Metastase. Krebszellen in weiter entfernten Organen nennt man Fernmetastasen. Einige Krebsarten – wie Hoden- oder Hautkrebs – neigen besonders stark dazu, Metastasen zu bilden.

Solide Tumoren entstehen in Organen oder Geweben und bilden feste Knoten. Sie werden meist operativ behandelt.
Beispiele:

  • Karzinome (z. B. Brust-, Lungen-, Darmkrebs)
  • Sarkome (Krebs des Binde-, Knochen- oder Muskelgewebes)
  • Blastome (aus unreifen Zellen, v. a. bei Kindern)

Systemische Krebserkrankungen betreffen häufig den ganzen Körper, da sie sich über das Blut oder das Lymphsystem verbreiten. Die Behandlung erfolgt meist mit Chemo- oder Strahlentherapie.
Beispiele:

  • Leukämien (Blutkrebs)
  • Lymphome (Krebs des Lymphsystems)
02 – Männerkrebsarten
Hodenkrebs 

Häufigste Krebsart bei Männern zwischen 20 und 34 Jahren

Entsteht meist aus veränderten Keimzellen im Hoden

Kann früh metastasieren – vermutete Ursachen sind Hodenhochstand oder genetische Disposition

Gute Heilungschancen bei früher Diagnose

Hautkrebs

Ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei jungen Männern

Entwickelt sich oft aus einem Leberfleck oder in dessen Umgebung

Metastasiert schnell

Hauptursache: häufige oder intensive UV-Strahlung

Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs)

Dritthäufigste Krebserkrankung bei jungen Männern

Breitet sich entlang der Lymphbahnen aus

Vermutete Ursachen sind Störungen im Immunsystem und Virusinfektionen

Hirntumor

Vierthäufigste Krebserkrankung bei jungen Männern

Gutartige Tumoren verdrängen das umliegende Gewebe, bösartige können lebensbedrohlich ins Gewebe einwachsen

Vermutete Auslöser sind u. a. genetische Veränderungen, Strahlenbelastung, erbliche Vorbelastung

Bleiben oft auf das Gehirn oder Rückenmark begrenzt, ohne zu metastasieren

Non-Hodgkin-Lymphome (Krebs im Lymphsystem)

Fünfthäufigste Krebserkrankung bei jungen Männern

Kann sich sehr schnell über Lymphe und Blut ausbreiten

Sehr aggressiv

Vermutete Ursachen sind Störungen im Immunsystem, Virusinfektionen oder genetische Vorbelastung

03 – Risikofaktoren

Krebs: Welche Risikofaktoren gibt es?

Krebs entsteht meist durch eine Kombination aus genetischen Faktoren und äußeren Einflüssen. Fachleute gehen davon aus, dass bis zu 40 Prozent aller Krebsfälle durch eine gesündere Lebensweise vermeidbar sind.


Die häufigsten Risikofaktoren sind: 

  • Genetik

    Etwa 5-10 % aller Krebsfälle sind erblich bedingt.

  • Rauchen

    Erhöht das Risiko für z.B. Lungen-, Blasen- und Kehlkopfkrebs.

  • Ungesunde Ernährung 
& Übergewicht

    Begünstigen unter anderem Darm- und Leberkrebs.

  • Alkohol

    Kann Krebs in Mund, Rachen, Speiseröhre und Darm fördern.

  • Bewegungsmangel

    Erhöht z. B. das Risiko für Brust- und Darmkrebs.

  • UV-Strahlung

    Fördert die Entstehung von Hautkrebs.

04 – Warnsignale

Krebs macht sich oft spät bemerkbar – umso wichtiger ist es, Warnsignale ernst zu nehmen.

Warnzeichen:

  • Knoten oder Verhärtungen (Hoden, Brust, Lymphknoten)
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Schmerzen (anhaltende Knochenschmerzen, unklare Bauch- oder Rückenschmerzen)
  • Anhaltender Husten oder Heiserkeit (länger als 3 Wochen)
  • Probleme beim Wasserlassen
  • Veränderungen von Muttermalen
  • Blut im Urin oder Stuhl

Es ist wichtig, Symptome frühzeitig ärztlich abklären zu lassen, damit mögliche Erkrankungen – egal welcher Art – rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Quellen: 

Vorsorge aktiv angehen

Das solltest du wissen